Text: Copyright © Neue Westfälische 2015 – Manuela Fortmeier
Der Anblick auf dem Hof der Familie Schulte-Döinghaus ist das Ergebnis engagierter Arbeit der Mitglieder der Ugandahilfe Verl. Überall stapeln sich Berge von gut verpackten Kartons, stehen Kinderbetten, vier Krankenliegen, ein neues Jugendkrankenbett, gestiftet vom Unternehmen Bock aus Verl, 18 Rollatoren, 18 Rollstühle, die dank des Verler Unternehmens Zweirad Fulland alle kostenlos neu bereift wurden. In dem bereit stehenden Container verstaut werden auch ein Krankenbett, Gehhilfen und zahlreiche Kinderbettmatratzen. „Diese Matratzen für die Kinder haben Rita Diekjobst und etliche Helferinnen in wochenlanger Arbeit mit stabilem, abwaschbaren Material, das normalerweise als Lkw-Plane dient, umnäht, damit sie später in Uganda immer wieder schnell zu reinigen sind“, sagt Thomas Pankoke, der wie alle Helfer „alle Hände voll zu tun“ hat.
Mit diesem Container, der am Dienstagnachmittag verladen wurde, ging inzwischen zum 20. Mal ein Hilfscontainer der Ugandahilfe Verl, vollgepackt mit den lebensnotwenigen Dingen des Alltags und damit ein Container „voller Hoffnung“, auf eine lange, rund vierwöchige Reise. Dieses Mal sind auch alte, funktionstüchtige Nähmaschinen dabei, die ohne Strom überall zu bedienen sind – denn das Stromnetz in Uganda ist nicht in allen Orten ausgebaut. „Oft sieht man Menschen in Uganda an den Straßenrändern, wie sie nähen, um damit Geld zum Lebensunterhalt zu verdienen“, macht Thomas Pankoke die Bedeutung solcher Spenden deutlich. Sogar überlebenswichtig ist auch die Vielzahl an Babymützchen- und Söckchen für Frühgeborene, die diesmal mit auf die Reise gehen und die Säuglinge vor Unterkühlung schützen sollen. „Wir sind dankbar, dass so viele Frauen unserem Aufruf gefolgt sind und zur Stricknadel gegriffen haben“, bedankt sich Waltraud Zwick. „Machen Sie weiter“, spornt sie an.
Verladen wurden auch ein Intensivbett, ein Ultraschall- und und ein EKG-Gerät, um die Lage in einem Krankenhaus zu verbessern. Zur Verhinderung von lebensbedrohlichen Situationen sollen auf jeden Fall die vier voll ausgestatteten Rettungswagen beitragen, die mit dem Container ebenfalls unterwegs sind.
»Wir bedanken uns bei allen Spendern«
Damit sie auch im fernen Afrika künftig stets einsatzbereit sind und Pannen schnell vor Ort behoben werden können, wird zeitgleich ein ganzes Ersatzteillager, angepasst an die Baujahre dieser Fahrzeuge, verschickt. Freude bereiten sollen auch vier Kisten mit Schulmaterial wie Bunt- und Filzstiften sowie Schulheften. Dass die Ugandahilfe Verl ein sehr rühriger Verein ist, davon konnten sich die Ordensschwestern Sr. Vinnie und Sr. Cecilia bei ihrem Besuch in Verl vor wenigen Wochen selbst überzeugen (die NW berichtete).
Vom Hof Schulte-Döinghaus geht es zunächst zum Hafen nach Bremen. Nach gut vier Wochen soll der Container dann gegen Ende Oktober in Mbarara in Afrika, einer Stadt mit rund 150.000 Einwohnern, eintreffen. Bis alle Güter an ihren Bestimmungsorten in Uganda angelangt sind, vergehen weitere Tage – liegen manche Orte doch gut 1.000 Kilometer vom Hafen entfernt.
Die Gesamtkosten für den Transport liegen bei gut 21.000 Euro, von denen die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) rund 14.000 Euro übernimmt. „Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Pankoke. Den Rest, etwa 7.500 Euro, muss die Ugandahilfe Verl selbst tragen. Zum Glück gab es auch hier Unterstützung. 1.400 Euro stammen aus einer Privatspende von Meinolf Kettelhoit, der seinen 60. Geburtstag gefeiert und das gesammelte Geld für den guten Zweck zur Verfügung gestellt hat. 250 Euro steuern die Nobilia-Werke hinzu. „Wir bedanken uns bei allen Spendern von Sachleistungen und Barspenden“, hofft Thomas Pankoke auf weitere Unterstützungen.